Ahnenliste A (Theurer)
Johann Georg Theurer (1843-1928)
Ahnen überwiegend aus Lustnau bei Tübingen und Umgebung.
Friedrich Theurer (1879-1968), Ahnenlisten A-B
Mein Urgroßvater Friedrich Theurer wurde 1879 in Lustnau geboren. Dieser heute nach Tübingen eingemeindete Ort gehörte früher zum Kloster Bebenhausen und war nach der Reformation Sitz des Bebenhäuser Klosteramts, zeitweise sogar Dekanspfarrstelle. Der allergrößte Teil meiner Ahnen A-B stammte aus diesem Kirchspiel. So enthalten die Ahnenlisten AA-AQ fast ausschließlich Lustnauer Familien und BJ-BQ überwiegend Pfrondorfer Vorfahren. Das war auch der Grund, weshalb ich während meines Studiums in Tübingen ein Ortssippenbuch für Lustnau, Pfrondorf und Bebenhausen anlegte, für das ich neben manch anderem auch viele Akten des Hauptstaatsarchivs, sowie die Kirchenkonventsprotokolle auswertete. Daher kann ich für viele meiner Lustnauer Ahnen relativ detaillierte Angaben über Lebensumstände, Besitzverhältnisse und das eine oder andere charakterliche Fehlverhalten machen.
Auch die Spekulationen über Familienzusammenhänge vor dem Beginn der Kirchenbücher (1606/50) habe ich aus den Lagerbüchern (Grundbüchern) abgeleitet. Sie sind freilich mit Vorsicht zu genießen, da es natürlich auch ganz anders gewesen sein könnte (Verkauf statt Vererbung?)!
Der Namensstamm Theurer lässt sich zurückverfolgen bis zum 30jährigen Krieg. Um 1650 kam von irgendwoher – der Legende nach aus dem Schwarzwald – ein Jacob Theurer [AA 8] nach Lustnau auf den Bebenhäuser Klosterhof (von dem noch einige Gebäude stehen am Ortsausgang von Lustnau Richtung Bebenhausen), heiratete dort eine katholische Witwe, die wohl aus der Zeit der Rekatholisierung während des 30jährigen Krieges übriggeblieben war, und wurde der Stammvater unserer Familie. Durch die häufigen Verwandtenehen unter meinen Lustnauer und Pfrondorfer Vorfahren stamme ich von diesen Stammeltern Theurer viermal ab, was aber gar nicht besonders oft ist, wenn man zum Vergleich die Pfrondorfer Walcker heranzieht. Deren gleichzeitig lebender Stammvater Conrad Walcker [AL 16] erscheint nämlich sogar neunmal unter meinen Vorfahren!
Die Walcker sind überhaupt eine interessante Sippe. Aus Reutlingen stammend, mit teilweise sogar hochadeligen Vorfahren, hat jene Familie im Mittelalter in Kirchentellinsfurt eine ritterliche Stellung gehabt, ist dann aber in den Bauernstand gesunken. Diese Entwicklung an sich scheint recht deutlich erkennbar zu sein, die konkrete Darstellung der Ahnenfolge, wie sie vielfach veröffentlicht wurde, halte ich allerdings für ziemlich unsicher. Vier der acht Urgroßeltern von Barbara Hipp [AL 3] aus Kirchentellinsfurt waren geborene Walcker!
Aus dem „Ausland“ sind nach Lustnau gezogen und meine Vorfahren geworden: Hans Heger [AO 4] aus dem Thurgau, eine Tochter des aus Kempten stammenden badischen Pfarrers Johannes Knaupp [AL 22] und wahrscheinlich auch die Dünne [AB 12] aus der Schweiz, sowie die Schmidlin [AC 12] aus Tirol. Letztere vermitteln den einfachen Lustnauer Bauernfamilien auch eine Verwandtschaft mit dem Dichter Eduard Mörike, während die Pfrondorfer Gammerdinger [BO] mit Bertold Brecht verwandt sind!
Leider scheinen auch erbliche Belastungen unter den Lustnauer Vorfahren mehrfach vorgekommen zu sein – vielleicht wegen der starken Inzucht? Besonders auffällig sind in dieser Hinsicht die Nachkommen und Verwandten des Ehepaars Theurer [A 6/7].
Die soziale Bandbreite reicht im bürgerlichen Teil vom Roßhirten [BD 14] bis zum Pfarrer [AL 22]. Die meisten Lustnauer und Pfrondorfer Vorfahren werden Bauern mit eher bescheidenem Vermögen gewesen sein. Auf der Alb waren auch viele Schultheißenfamilien dabei.
An besonderen Schicksalen scheinen mir erwähnenswert: vom Blitz erschlagen wurde 1682 Catharina Mayer [AE 11]; bei einer Feuersbrunst verbrannte 1725 Catharina Hepper [BK 3].
Um Ihnen die Feststellung zu erleichtern, ob sich bei den für Sie interessanten Ahnen Ergänzungen oder Korrekturen ergeben haben, werden hier ab sofort die Veränderungen protokolliert.
Version | vom | Die Veränderungen betreffen |
11 | 29.05.21 | Walcker [AL 5] |
12 | 28.11.21 | Dieterlin [AL 39]: Riethmüller gegen Bäser ausgetauscht. |
13 | 14.10.22 | Bisinger [AN 50]; Göltz [AO 42] |
14 | 25.02.23 | Mader [AF 10]; Löffler, Burkhard [AM 10-11] |
15 | 01.03.24 | Kränzler [AH 5], Schmidlin [AC 6] |
16 | 27.7.24 | Anpassung an neue Homepage |
Wenn Sie mir eine Nachricht schicken, welche Familien Sie interessieren, kann ich Sie auch direkt an etwaigen Fortschritten teilhaben lassen: AndreasTheurer[ät]web.[Deutschland].
Kurze Erläuterung meiner Darstellungsweise für Ahnenlisten:
Jeder Vorfahr hat eine Nummer: Männer eine gerade Zahl, Frauen eine ungerade.
Grundsätzlich und ausnahmslos gilt:
der Vater hat immer die doppelte Zahl seines Kindes,
die Mutter hat immer die doppelte Zahl ihres Kindes plus 1.
Fehlende Nummern bedeuten: der entsprechende Vorfahr ist (noch) unbekannt.
Mehrere Nummern für eine Person bedeuten: dieser Vorfahr kommt mehrfach in der Ahnenliste vor,
d.h. irgendwann haben zwei seiner Nachkommen einander geheiratet.
Also z.B.: 4 und 5 sind die Eltern von 2,
8 und 9 die Eltern von 4,
684 und 685 die Eltern von 342 usw.
Um überlange Ahnennummern zu vermeiden, unterteile ich die Ahnenlisten meistens in der 5. Generation (Ahnennummern 16-31 – entspricht Buchstaben A-Q) und fange mit dem jeweiligen Buchstaben und der Nummer 1 wieder neu an.
Also: Ahne Nr. 17 = B 1; Ahne B 24 = BJ 1; Ahne BJ 27 = BJM 1 usw.
Zeichen, die ich zusätzlich zu den allgemein üblichen verwende:
Nach der Ahnennummer bedeuten:
– Von dieser Person scheinen mir keine Eltern mehr feststellbar.
# Ich habe keine Eltern gefunden, vermute aber, dass welche zu finden wären.
% Ich habe die Linie (noch) nicht weiterverfolgt.