Ahnenliste B (Munz)

Mein Urgroßvater Friedrich Theurer wurde 1879 in Lustnau geboren. Dieser heute nach Tübingen eingemeindete Ort gehörte früher zum Kloster Bebenhausen und war nach der Reformation Sitz des Bebenhäuser Klosteramts, zeitweise sogar Dekanspfarrstelle. Der allergrößte Teil meiner Ahnen A-B stammte aus diesem Kirchspiel. So enthalten die Ahnenlisten AA-AQ fast ausschließlich Lustnauer Familien und BJ-BQ überwiegend Pfrondorfer Vorfahren. Das war auch der Grund, weshalb ich während meines Studiums in Tübingen ein Ortssippenbuch für Lustnau, Pfrondorf und Bebenhausen anlegte, für das ich neben manch anderem auch viele Akten des Hauptstaatsarchivs, sowie die Kirchenkonventsprotokolle auswertete. Daher kann ich für viele meiner Lustnauer Ahnen relativ detaillierte Angaben über Lebensumstände, Besitzverhältnisse und das eine oder andere charakterliche Fehlverhalten machen.

Auch die Spekulationen über Familienzusammenhänge vor dem Beginn der Kirchenbücher (1606/50) habe ich aus den Lagerbüchern (Grundbüchern) abgeleitet. Sie sind freilich mit Vorsicht zu genießen, da es natürlich auch ganz anders gewesen sein könnte (Verkauf statt Vererbung?)!

Aus dem „Ausland“ sind nach Lustnau gezogen und meine Vorfahren geworden: Hans Heger [AO 4] aus dem Thurgau, eine Tochter des aus Kempten stammenden badischen Pfarrers Johannes Knaupp [AL 22] und wahrscheinlich auch die Dünne [AB 12] aus der Schweiz, sowie die Schmidlin [AC 12] aus Tirol. Letztere vermitteln den einfachen Lustnauer Bauernfamilien auch eine Verwandtschaft mit dem Dichter Eduard Mörike, während die Pfrondorfer Gammerdinger [BO] mit Bertold Brecht verwandt sind!

Auch die Decker [BK 5] sind genealogisch interessant. Sie vermitteln Verwandtschaft, wahrscheinlich sogar Abstammung von berühmten württembergischen Beamtenfamilien (v.Gaisberg, Schertlin) und den Brackenheimer Soldan, die angeblich sogar von einem gefangenen Türken abstammen, was aber wohl eine grundlose Legende ist.

Die soziale Bandbreite reicht im bürgerlichen Teil vom Roßhirten [BD 14] bis zum Pfarrer [AL 22]. Die meisten Lustnauer und Pfrondorfer Vorfahren werden Bauern mit eher bescheidenem Vermögen gewesen sein. Auf der Alb waren auch viele Schultheißenfamilien dabei.

An besonderen Schicksalen scheinen mir erwähnenswert: vom Blitz erschlagen wurde 1682 Catharina Mayer [AE 11]; bei einer Feuersbrunst verbrannte 1725 Catharina Hepper [BK 3].

Johann Jakob Munz [B 2], der mütterliche Großvater meines Urgroßvaters, zog 1810 mit seinen Eltern aus Gächingen nach Lustnau, kam also „vo dr Alb ra“. Die Ahnenlisten BA-BH zeigen deshalb hauptsächlich Familien der Uracher und Münsinger Alb. Diese ohnehin arme Gegend hat unter dem 30jährigen Krieg schwer gelitten und war danach fast ausgestorben. Viele Schweizer Familien siedelten sich nach 1650 dort an, so auch die Lenge [BG 7], Arnold [BH 8] und Ladner [BH 14]. Der Einwanderer Walter Ladner [BH 28] wurde 1675 von einem durchreisenden Leutnant erstochen.

Besonders bemerkenswert ist die erst in den letzten Jahren entdeckte Abstammung des Pflummerner Forstknechts Bößbier [BF 2] von einem Ritterfräulein (Schilling von Canstatt). Unter ihren Vorfahren führen einige Linien in den Hochadel führen, außerdem gehört auch die Basler Judenfamilie Eberlin [BFGP] dazu.

Um Ihnen die Feststellung zu erleichtern, ob sich bei den für Sie interessanten Ahnen Ergänzungen oder Korrekturen ergeben haben, werden hier ab sofort die Veränderungen protokolliert.

Version vomDie Veränderungen betreffen:
1129.05.21Wechmar [BFH]
1214.10.22Wechmar-Hohenlohe [BF 23]; Deile [BM 19]; Bickel [BO 57]
1301.03.24Kaiser [BL 2]; Henne [BN 4]; Quellenangabe zu Gächingen
1427.07.24Umstellung auf neue Homepage



Und hier in einer eigenen Datei die Ahnen der Anna Elisabeth Schilling von Canstatt:

Wenn Sie mir eine Nachricht schicken, welche Familien Sie interessieren, kann ich Sie auch direkt an etwaigen Fortschritten teilhaben lassen: AndreasTheurer[ät]web.[Deutschland].

Kurze Erläuterung meiner Darstellungsweise für Ahnenlisten:

Jeder Vorfahr hat eine Nummer: Männer eine gerade Zahl, Frauen eine ungerade.
Grundsätzlich und ausnahmslos gilt:
der Vater hat immer die doppelte Zahl seines Kindes,
die Mutter hat immer die doppelte Zahl ihres Kindes plus 1.
Fehlende Nummern bedeuten: der entsprechende Vorfahr ist (noch) unbekannt.
Mehrere Nummern für eine Person bedeuten: dieser Vorfahr kommt mehrfach in der Ahnenliste vor,
d.h. irgendwann haben zwei seiner Nachkommen einander geheiratet.
Also z.B.: 4 und 5 sind die Eltern von 2,
8 und 9 die Eltern von 4,
684 und 685 die Eltern von 342 usw.

Um überlange Ahnennummern zu vermeiden, unterteile ich die Ahnenlisten meistens in der 5. Generation (Ahnennummern 16-31 – entspricht Buchstaben A-Q) und fange mit dem jeweiligen Buchstaben und der Nummer 1 wieder neu an.
Also: Ahne Nr. 17 = B 1; Ahne B 24 = BJ 1; Ahne BJ 27 = BJM 1 usw.

Zeichen, die ich zusätzlich zu den allgemein üblichen verwende:

Nach der Ahnennummer bedeuten:

–   Von dieser Person scheinen mir keine Eltern mehr feststellbar.

#   Ich habe keine Eltern gefunden, vermute aber, dass welche zu finden wären.

%   Ich habe die Linie (noch) nicht weiterverfolgt.